Vogelmiere (Stellaria media) – Schmackhaftes Wildgemüse mit Heilwirkung

Die Vogelmiere hat neben ihren wertvollen Inhaltsstoffen auch geschmacklich einiges zu bieten. Sie findet als Heilkraut Verwendung und ist außerdem als Wildgemüse in der Küche vielseitig einsetzbar. Das unscheinbare Kraut findet man fast ganzjährig in vielen Gärten und auf Wiesen.

Aussehen der Vogelmiere

Die Vogelmiere gehört zu den Nelkengewächsen und bildet einen dichten Teppich über Brachflächen z. B. in Gärten und auf Äckern. So schützt sie den Boden vor Austrocknung und Erosion. Inmitten von Konkurrenzpflanzen kann die Vogelmiere auch in die Höhe wachsen. Sie bildet zarte grüne Triebe mit immer neuen Blütenständen aus den Blattachseln. Die behaarten Knospen stehen aufrecht, und die Fruchtstände hängen an dünnen, langen Stielchen.

Die Vogelmiere in ihrer typischen Wuchsform als natürlicher Bodendecker.

Es ist hier die weiße, sternförmige Blüte der Vogelmiere zu sehen und eine der behaarten Knospen.

Hier sieht man Stängel, Blätter, Blüte und Knospen der Vogelmiere

Die Stängel sind auf einer Längslinie behaart, wodurch die Pflanze zusätzlich Wasser aufnehmen kann. Im Inneren der Stängel befindet sich ein Gefäßbündelstrang, der sich wie ein „Darm“ herausziehen lässt. Daher kommen auch die Volksnamen Mausdarm oder Hühnerdarm.

Die nur wenige Millimeter großen sternförmigen Blüten tragen 5 weiße, tief zweigeteilte Blütenblätter, sodass man auf den ersten Blick doppelt so viele zählt.

Die Blätter sind ganzrandig, glatt, oval und die meisten sind am Ende zugespitzt. Sie sind im Schnitt 1-2 cm groß.

Vorkommen und Vegetationszeit

Die Vogelmiere ist recht anspruchslos, liebt aber feuchte, nährstoffreiche Böden im Halbschatten. Man findet sie weit verbreitet in Gärten, gerne auch in Blumentöpfen, auf Äckern, Ödflächen, Ufern und Wegen. Sie ist ein Stickstoffzeiger.

Die Pflanze ist einjährig, wächst und blüht aber das ganze Jahr über, selbst im Winter unter der Schneedecke.

Eine Pflanze kann 15.000 Samen bilden. Pro Jahr können bis zu 4 Generationen wachsen. Die Vogelmiere wird häufig als Unkraut angesehen, obwohl sie den Boden vor Austrocknung und Erosion schützt und ein äußerst vitalstoffreiches und wohlschmeckendes Wildkraut ist. Sie wird auch besonders gerne von Vögeln gefressen, daher auch der Name.

Die Vogelmiere als Heilkraut

Die Heilwirkung der Vogelmiere kann auf vielfältige Weise genutzt werden. Sowohl für die innere als auch die äußere Anwendung gibt es so einige Möglichkeiten.

Vogelmierentee

Kräuterpfarrer Sebastian Kneipp war es, der die Vogelmiere als Heilpflanze für die Neuzeit wiederentdeckte. Er setzte sie vor allem als beruhigenden und schleimlösenden Hustentee ein. Man trinkt den Tee auch um die Blutbildung anzuregen und rheumatische Beschwerden zu lindern. Für Entschlackungskuren zur innerlichen Reinigung von Blut, Niere und Blase kann der Tee vor allem auch bei Hautkrankheiten gute Dienste leisten.

Für eine Tasse 2 Teelöffel getrocknetes Kraut (oder die doppelte Menge frisches Kraut) mit ¼ Liter siedendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abseihen. Zweimal täglich eine Tasse trinken.

Vogelmierensaft

Roher Vogelmierensaft soll bei Leberreizungen heilsam sein und gut gegen chronische Verstopfung wirken. Gemeinsam mit Löwenzahn, Brunnenkresse und Brennnessel ergibt die Vogelmiere eine hervorragende Frühjahrskur, vor allem als Frischsaft oder Smoothie, aber auch als Spinat, Suppe oder Tee.

Die Entsaftung von Kräutern wird am besten mit einer Frischsaftpresse, einem sogenannten Slow Juicer durchgeführt. Dieser Pressvorgang ist schonender gegenüber der Entsaftung mit einer Zentrifuge, die hauptsächlich zur Obst- und Gemüseentsaftung verwendet wird. Natürlich kann der Slow Juicer auch Obst und Gemüse entsaften.

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Äußerliche Anwendung

Äußerlich angewandt kann das Kraut bei Hautentzündungen, Ekzemen, kleinen Verletzungen und Verbrennungen, schlecht heilenden Wunden, Abszessen und Schuppenflechte behilflich sein. Dazu badet man täglich die betroffene Stelle in einem starken Absud oder macht warme/kalte (je nachdem, was angenehmer ist) Umschläge damit. Auch frisches, zerquetschtes Kraut kann in Form von Umschlägen aufgebracht werden.

Weitere Möglichkeiten der äußeren Anwendung sind das Vogelmieren-Öl oder die Vogelmieren-Salbe.

Vogelmieren-Öl

Eine Handvoll frisches Kraut stark zerkleinern und in ein 200 ml Schraubglas geben. Mit Olivenöl übergießen, eine Woche stehen lassen und dabei täglich einmal kräftig schütteln. Dann abseihen, ausdrücken und in eine verschließbare Flasche füllen. Dunkel und kühl aufbewahren.

Vogelmieren-Salbe

Variante 1:

100 ml vom Vogelmieren-Öl (siehe oben) mit 10 g Bienenwachs in einem kleinen Topf sanft erhitzen und rühren, bis das Wachs geschmolzen ist. In ein sauberes Schraubglas füllen, ekalten lassen und verschließen.

Variante 2:

100 g Olivenöl mit 10 g Bienenwachs in einem kleinen Topf sanft erhitzen. Wenn das Wachs geschmolzen ist, eine Handvoll (ca. 20 g) kleingeschnittene, frische Vogelmiere dazugeben. Bei geringstmöglicher Temperatur 30 Minuten ziehen lassen. Vom Herd nehmen und zugedeckt über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag nur kurz erhitzen, bis sich alles wieder verflüssigt hat. Dann durch ein Tuch pressen und in ein sauberes Schraubglas füllen. Erkalten lassen und verschließen.

Eigenschaften und Inhaltsstoffe auf einen Blick

Dank ihrer zahlreichen Inhaltsstoffe wie spezielle sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien ist die Vogelmiere eine bekannte und wichtige Heilpflanze.

Sie kann folgende Wirkungen entfalten:

  • anregend und kräftigend
  • blutbildend, blutreinigend, blutstillend
  • entzündungshemmend
  • harntreibend
  • juckreizlindernd
  • menstruationsfördernd
  • milchbildungsfördernd
  • krampflösend
  • kühlend
  • reizmildernd
  • schleimlösend
  • schmerzstillend
  • wundheilend

Sie hilft bei:

  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Gicht und Rheuma
  • Asthma
  • Husten, Bronchitis und Lungenentzündung
  • Augenentzündung
  • Hautentzündungen, Ekzemen und Geschwüren
  • Schuppenflechte
  • Grauem Star
  • hohen Cholesterinwerten
  • Insektenstichen und Juckreiz aller Art
  • Hämorrhoiden
  • Leberschwäche
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Nierenschwäche
  • Verbrennungen und Wunden allgemein

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen zählen:

Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C, Carotinoide, Eisen, Kalium, Kalzium, Kieselsäure, Magnesium, Selen, Gamma-Linolensäure, Flavonoide, Aucubin, Saponine und Schleimstoffe

Verwendung in der Küche

Man kann die Vogelmiere wegen ihres angenehmen Geschmacks sehr vielseitig in der Küche einsetzen. Ihre zarten Triebe schmecken leicht süßlich und erinnern im Aroma am ehesten an Zuckermais.

Roh ist die Vogelmiere eine wunderbare Salatzutat und übertrifft die gängigen Kopfsalate mit der Vielfalt und Konzentration ihrer Inhaltsstoffe um ein Vielfaches. Abgesehen davon, dass sie viele wirkungsvolle Stoffe enthält, die dem Zuchtsalat völlig fehlen, wartet sie auch noch mit der doppelten Menge Kalzium, der dreifachen Menge Kalium und sieben Mal so viel Eisen auf.

Auch für grüne Smoothies, Kräuterquark, Kräuterbutter und Aufstriche ist die rohe Vogelmiere ein heißer Tipp. Nicht zuletzt, weil sie auch ganzjährig frisch verfügbar ist.

Zum Kochen eignet sich die Vogelmiere auch ganz wunderbar. Und zwar kann man aus ihr als alleiniges Gemüse oder in Kombination mit anderem (Wild-)Gemüse eine herrliche Suppe oder einen Spinat zubereiten. Auch auf Pizza, in Nudelsaucen, in Füllungen und in vielen weiteren Variationen ist die Miere verwendbar.

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Vogelmierensuppe

Ein Teller mit der grünen Vogelmierensuppe

Diese schnelle Suppe habe ich vor einigen Jahren aus dem Buch „Die Unkräuter aus meinem Garten“ von Wolf-Dieter Storl entnommen und seitdem ist sie von unserem Speiseplan nicht mehr wegzudenken.

Wenn du nicht genug Vogelmiere findest, kannst du z. B. Spinat, Giersch, Brennnessel und was du halt so an Grünzeug findest, dazu mischen. Auch Gemüse wie Brokkoli oder Zucchini verwende ich oft als Basis, wenn mir die Hühner wieder mal ausgebüxt sind und die Vogelmiere stark dezimiert haben. Zum Glück wächst sie aber schnell wieder nach. Aber nun das Rezept:

4 Handvoll Vogelmiere/Giersch und Co. hacken. 1 geschnittene Zwiebel in 2 EL Olivenöl oder Butter andünsten. 1 EL Dinkelmehl (gerne Vollkorn) einrühren (das heißt Einbrenn machen) und langsam mit 750 ml Gemüsebrühe und 150 ml Sahne (gerne auch Hafersahne oder Kokosmilch) aufgießen. Mit einem Schneebesen rühren, bis die Suppe kocht und leicht sämig wird. Nun die Kräuter zugeben und 1-2 Minuten kochen lassen. Die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Mixstab oder im Standmixer pürieren. Fertig.

Wildkräutersalat

Eine Schüssel voll mit Wildkräutersalat mit Vogelmiere. Löwenzahn, Schafgarbe und Gänseblümchen

Über Nacht Bohnen nach Wahl in reichlich Wasser einweichen und dann weichkochen. Zum Ende der Kochzeit hin etwas salzen. Alternativ kann man auch vorgekochte Bohnen aus dem Glas oder aus der Dose nehmen. Zusammen mit gekochten Kartoffeln ergibt das eine ausgezeichnete Aminosäurenkombination.

Zu dieser proteinreichen Basis kommen etwas geschnittener Endiviensalat und die gesammelten Wildkräuter. Das sind neben der Vogelmiere noch Löwenzahnblätter, Schafgarbenblätter und Gänseblümchenblüten. Du kannst nach Herzenslust dazugeben, was an essbarem Grünzeug bei dir so wächst. Etwas rote Zwiebel klein schneiden und alles mit Apfelessig, Salz und Kürbiskernöl abmachen. Fertig ist der köstliche Frühlingssalat.

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